Die kritischen Worte des ehemaligen französischen Weltmeisters Emmanuel Petit haben in der Fußballwelt für Aufsehen gesorgt. Mit 38 Jahren steht Lionel Messi vor wichtigen Entscheidungen bezüglich seiner Zukunft. Sein Vertrag bei Inter Miami läuft Ende Dezember 2025 aus, und verschiedene Optionen stehen im Raum. Wir analysieren für Sie die Situation des argentinischen Superstars und die harte Kritik, die derzeit auf ihn einprasselt.
Die schonungslose Kritik von Emmanuel Petit an Messis Spielstil
Emmanuel Petit, Weltmeister mit Frankreich 1998, hat sich mit bemerkenswert direkten Worten zu möglichen Zukunftsplänen von Lionel Messi geäußert. Der 54-jährige Ex-Profi sprach gegenüber dem “EscapistMagazine” Klartext über eine potenzielle Barcelona-Rückkehr des Argentiniers. “Messi wird mit einer Rückkehr auf Leihbasis nach Barcelona in Verbindung gebracht, aber Lamine Yamal wird nicht auf der Bank sitzen”, erklärte Petit unmissverständlich.
Besonders harsch fiel Petits Urteil über Messis Laufbereitschaft aus. “Messi könnte auf der Zehner-Position spielen, aber wir wissen, dass er nicht läuft”, betonte der Franzose. Diese fehlende Laufbereitschaft sieht Petit als fundamentales Problem: “Man braucht zehn andere Spieler, die die Arbeit machen. So funktionieren die europäischen Top-Teams nicht.” Eine deutliche Kritik, die das Kernproblem moderner Spielsysteme anspricht.
Der ehemalige Mittelfeldspieler von Monaco und Arsenal geht noch weiter in seiner Analyse: “Im modernen Fußball gibt es keine Spieler mehr, die sich kaum bewegen, deshalb ist Messis Zeit in Europa vorbei.” Diese Einschätzung basiert auf der Entwicklung des Fußballs hin zu intensiveren Pressingkonzepten und höheren physischen Anforderungen an alle Spieler, unabhängig von ihrer technischen Brillanz.
Messis Zukunftsoptionen zwischen MLS, Saudi-Arabien und Europa
Seit seinem Wechsel zu Inter Miami im Jahr 2023 geistert die Frage nach Messis nächstem Karriereschritt durch die Medien. Die MLS-Franchise würde den Vertrag mit ihrem Superstar gerne verlängern. Gleichzeitig lockt Saudi-Arabien mit astronomischen Summen. Laut Transferexperte Sacha Tavolieri haben bereits Gespräche stattgefunden, wobei Messi angeblich selbst einen Klub im Königreich auswählen dürfte.
Schon 2023 versuchten die Saudis, den Argentinier mit einem kolossalen Angebot zu ködern. Damals standen 500 bis 600 Millionen Euro für zwei Jahre im Raum – Summen, die den Fußballmarkt völlig verzerren. Dennoch entschied sich Messi damals für das Projekt in Miami, wo er zum Gesicht der amerikanischen Liga wurde.
Die von Petit angesprochene Barcelona-Option erscheint angesichts seiner Kritik unrealistisch. “Kann Barcelona das Mittelfeld mit nur zwei Spielern kontrollieren? Wir werden Messi auf keinen Fall zurück in Barcelona sehen”, stellt der Franzose klar. Stattdessen sieht er für Messi noch die WM 2026 als letzten großen Höhepunkt: “Ich wünsche ihm alles Gute für die Weltmeisterschaft 2026 und denke, dass er dann in den Ruhestand gehen wird.”
Die finanziellen Hürden für eine Europa-Rückkehr des Weltmeisters
Ein entscheidender Faktor in der Diskussion um Messis Zukunft sind die finanziellen Dimensionen. Emmanuel Petit zieht hier Parallelen zu Cristiano Ronaldo, der ebenfalls den lukrativen Weg nach Saudi-Arabien gewählt hat. “Ich denke, er wurde in Amerika wirklich besonders behandelt. Das wäre in Europa schwierig. Es ist dieselbe Situation wie bei Ronaldo. Wer kann sich in ihrem Alter solche Gehälter leisten?”, fragt Petit rhetorisch.
Die Sonderbehandlung, die Messi in der MLS genießt, wäre im leistungsorientierten europäischen Fußball kaum denkbar. Die finanziellen Anforderungen des mittlerweile 38-jährigen Superstars übersteigen die Möglichkeiten selbst größerer europäischer Vereine. Nur staatlich unterstützte Klubs oder die finanzstarken Vereine aus Saudi-Arabien könnten diese Summen stemmen.
Die Besonderheit der Situation liegt auch im Alter der beiden Fußball-Ikonen Messi und Ronaldo begründet. Beide haben das Ende ihrer Karriere vor Augen, möchten aber zu Bedingungen spielen, die ihrer Größe entsprechen. Die Frage bleibt, ob sportliche Herausforderungen oder finanzielle Anreize bei der letzten großen Entscheidung ihrer Karriere überwiegen werden.
Der alternde Superstar im Spannungsfeld des modernen Fußballs
Die Kritik von Emmanuel Petit berührt einen grundsätzlichen Konflikt im heutigen Fußball: die Rolle von Superstars in taktisch durchorganisierten Mannschaften. Der moderne Fußball verlangt von allen Spielern Defensivarbeit und Pressing – Elemente, die nie zu Messis Stärken zählten und mit zunehmendem Alter noch schwieriger werden.
In Miami kann sich Messi diese Freiheiten noch nehmen. Das Niveau der MLS erlaubt es ihm, trotz reduziertem Laufpensum zu glänzen. In Europa hingegen würde er auf Mannschaften treffen, die taktisch und physisch auf höchstem Niveau agieren. Die Kritik Petits fasst dieses Dilemma prägnant zusammen: Ein Spieler, der nicht mitarbeitet, ist im heutigen Fußball ein Luxus, den sich kaum ein Team leisten kann.
Ob Messi dieses Urteil teilt, bleibt offen. Seine Entscheidung wird zeigen, wie er selbst seine Rolle im modernen Fußball einschätzt. Die WM 2026, bei der er 39 Jahre alt sein wird, könnte tatsächlich den krönenden Abschluss einer einzigartigen Karriere darstellen – unabhängig davon, ob er seine letzten Vereinsjahre in Miami, Saudi-Arabien oder doch in Europa verbringt.


